Tausche Puerto Varas gegen Herrnhut

Herrnhut, 18. Januar 2018: Es klopft zaghaft an die Bürotür. Davor steht der 17-jährige Chilene Tomás, der momentan als Austauschschüler seine „Sommerferien“ an unserer Schule verbringt. Sommerferien bei Minusgraden und dicken Schneeflocken an den Zinzendorfschulen in Herrnhut.

Puerto Varas

Volcanes Osorno y Calbuco

Die deutsche Schule in Puerto Varas

Es klopft zaghaft an die Bürotür. Davor steht der 17-jährige Chilene Tomás, der momentan als Austauschschüler seine „Sommerferien“ an unserer Schule verbringt. Sommerferien bei Minusgraden und dicken Schneeflocken an den Zinzendorfschulen in Herrnhut.

Wir haben uns heute mit ihm und Nina aus Klasse 10-1 verabredet.
Nina´s Familie in Wittgendorf ist gerade das "zu Hause auf Zeit" für Tomás, dessen Heimatstadt eigentlich Puerto Varas im Süden Chiles ist.

Puerto Varas - ein malerisches Städtchen, umgeben von drei Vulkanen in der Region de los Lagos (Region der Seen) mit dem Llago Llanquihue direkt vor der Haustür. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts kamen tausende deutsche Auswanderer in diese Region, welche bis heute ihre Spuren hinterlassen haben. Deutsche Sprache und Kultur prägen auch heute noch das Leben vor Ort.

Tomás besucht in seiner Heimat die 11. Klasse des „colegio de aleman“, (https://www.dspuertovaras.com) in Puerto Varas - eine deutsche Schule. Es ist also nicht verwunderlich, dass unsere Unterhaltung in deutscher Sprache relativ komplikationslos verläuft. Der Weg zum Abitur ist an seiner Heimatschule ähnlich wie bei uns, also keine große Umstellung für ihn. Er fühlt sich in seiner Gastfamilie sehr wohl und auch das Lernen auf Zeit an unserer Schule bereitet ihm Freude.

Auf unsere Frage hin, was ihm an Deutschland besonders aufgefallen ist, bringt Tomas spontan den sorgsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen und der Umwelt zur Sprache und er wünscht sich, dass auch sein Land in Zukunft verantwortungsvoller mit diesem Thema umgehen möge. Außerdem ist er beeindruckt von der Weite unseres Landes. Zugegeben, in unserer ländlichen Region ist die Bevölkerungsdichte wirklich enorm dünner, als in der Metropole Santiago de Chile, aber es ist schön zu hören, dass ihm dieser Punkt positiv aufgefallen ist.

Ein weiteres Highlight für Ihn ist unsere Wurstkultur. Wundersame Kreationen wie Bockwurst, oder Bratwurst wurden per Foto an die Familie in der Heimat geschickt und sorgten dort für „schmunzelnde Gesichter“. Eine derartige Wurstkultur gibt es in Chile nicht und wir kommen letztendlich auf den gemeinsamen Nenner: Über deutsche Würstchen kann man eigentlich nichts Schlechtes sagen. :o)

Tomás wird noch bis zum 18. Februar an unserer Schule zu Gast sein. Wir wünschen ihm für die restliche Zeit noch viel Spaß, nette Kontakte, tolle Erfahrungen und viel Erfolg für sein bevorstehendes Abitur.

Mandy Vogt