„Es braucht keine perfekte Welt für Weihnachten“

Weil ein großer Schulgottesdienst vor Weihnachten auch dieses Jahr nicht möglich war, hat das Team unseres Schulpfarramtes für jede Klassenstufe eine Adventsandacht gestaltet. Diese griff die angespannte Stimmung vieler auf und verbreitete Hoffnung.

Zu den Andachten versammelten sich die Schülerinnen und Schüler im Kirchsaal unter dem 110-zackigen Stern der Brüdergemeine. Als Adventsbotschaft hörten sie einen Brief, der verlesen wurde; verfasst von Pfarrerin Jill Vogt, die auch dem Schulpfarramt der Evangelischen Zinzendorfschulen angehört.

In diesem Brief berichtete sie, dass sie im Moment viele Menschen mit gesenktem Kopf durch die Straßen laufen sieht. So, als würden sie das Gewicht der Welt auf ihren Schultern tragen. „Und es sind ja nicht gerade die glücklichsten Zeiten“, fing sie die aktuelle Stimmung ein. „Wir müssen uns ständig auf neue Vorschriften einstellen und gehen immer mehr auf dem Zahnfleisch, so dass jeder inzwischen ziemlich reizbar ist.“

Als Trost gab Jill Vogt den Kindern und Jugendlichen mit auf den Weg, dass wir nicht die ersten Menschen sind, denen es so geht. „Die wunderbare, freudige Weihnachtsgeschichte, die wir doch so gerne hören, stammt ja genau aus einer Situation wie der unseren, aus schwierigen Zeiten, in denen die Menschen sehr zu kämpfen hatten“, so die Pfarrerin.

„In einem alten Stall in einer vergessenen Stadt, umgeben von Hirten und Tieren, kam Gott zu uns. Nicht um uns aus unserer Welt herauszuholen, sondern um mit uns durch sie hindurchzugehen, uns zu führen, und vor allem: uns einzuladen, aufzublicken und das Licht zu sehen, so dass wir den Weg finden können und wissen, dass wir nicht allein sind.“

In diesem Sinne ermutigten die Adventsandachten die Schülerinnen und Schüler, Ausschau nach Zeichen der Liebe und Gegenwart Gottes zu halten. „Wendet euch anderen freundlich zu, so wie die Spitzen des Sterns ihr Licht ausstrahlen“, gab Jill Vogt den Kindern und Jugendlichen in ihrem Brief mit auf den Weg. Sie unterstrich: „Wir müssen nicht in einer perfekten Welt leben, damit es Weihnachten wird.“ Weihnachten geschehe, weil Gott zu uns komme, wo wir sind, und unsere Dunkelheit in Licht verwandele.