Was macht eigentlich Clemens?

Zu Beginn des neuen Jahres melden wir uns mit einem Interview zurück: Er hat im vergangenen Schuljahr sein Abitur als Jahrgangsbester mit dem Traum-Durchschnitt von 1,0 an unseren Zinzendorfschulen absolviert. Nun, ein halbes Jahr später habe ich Clemens Reder nochmal nach Herrnhut eingeladen um zu hören, wie es ihm so ergangen ist seit er die Schule verlassen hat.

„Schön wieder mal in der Schule zu sein“
Interview mit Clemens Reder vom 27. November 2017

Er hat im vergangenen Schuljahr sein Abitur als Jahrgangsbester mit dem Traum-Durchschnitt von 1,0 an unseren Zinzendorfschulen absolviert. Nun, ein halbes Jahr später habe ich Clemens Reder nochmal nach Herrnhut eingeladen um zu hören, wie es ihm so ergangen ist seit er die Schule verlassen hat.

„Schön, wieder mal in der Schule zu sein.“ So begrüßt mich Clemens an einem Montagmorgen Ende November im Schülercafé. Clemens studiert an der TU Dresden im Diplom-Studiengang Elektrotechnik und wohnt in einer Studenten-WG.

Franziska Redmann: Wie sieht dein Studentenalltag aus?

Clemens: Sehr abwechslungsreich. Heute zum Beispiel habe ich erst am Nachmittag Vorlesung. An 2-3 Tagen in der Woche beginnen meine Vorlesungen bereits 7.30 Uhr, danach fahre ich wieder nach Hause um dort etwas zu essen und ggf. für die Uni Aufgaben zu erledigen. Am Nachmittag geht es dann wieder in die Uni. Vorlesungen oder Übungsgruppen können auch mal bis halb 8, 8 Uhr abends gehen.

Franziska Redmann: Klingt nicht nach dem typischen Studentenleben: lange schlafen, Kneipenbesuche und Partys bis in den frühen Morgen hinein?

Clemens: In der Woche eher nicht, da schauen wir uns als WG mal gemeinsam einen Film an oder veranstalten einen Spieleabend. In die Kneipe geht’s wenn dann am Wochenende.

Franziska Redmann: Was war das erste was du nach dem Abi gemacht hast?

Clemens: Das ist schwer zu sagen. Nachdem die Prüfungen abgeschlossen waren, gab es noch einige Vorbereitungen für Abizeitung und -ball zu treffen. Außerdem durfte ich zur Auszeichnungsveranstaltung in den Landtag fahren. Auf dem Rückweg war ich dann in Dresden, natürlich noch im Anzug, mit einem Freund in einem Sportgeschäft. Ich wollte für meinen bevorstehenden Urlaub noch etwas einkaufen. Dort habe ich gleich mein Können bewiesen. Bedeutet also, dass ich mich beim Bezahlen komplett vertan habe. Ich gab der Verkäuferin mit größter Selbstverständlichkeit zu wenig Geld. Mein Freund und ich haben uns vor Lachen nicht mehr fangen können. Alles nach dem Motto „Spitzen-Abi, aber nicht einmal 18€ abzählen können“. Deshalb ging es dann nach der Abifeier erstmal zum Ausspannen in den Urlaub nach Ägypten.

Franziska Redmann: Was vermisst du am meisten an der Schulzeit? Vermisst du überhaupt etwas?

Clemens: Auf jeden Fall. Meine Freunde und der lockere Umgang mit den Lehrern. Die kannten wir ja teilweise seit der 5. Klasse. Die Professoren und Übungsleiter an der Uni muss man erstmal kennenlernen und einschätzen können.

Außerdem fehlt mir auch ein wenig der regelmäßige Tagesablauf.

Franziska Redmann: Hast du Tipps für unseren Abschlussjahrgang in Bezug auf das bevorstehende Abitur?

Clemens: Nehmt das Abitur nicht zu ernst. Natürlich sollte man lernen und sich auf die Prüfungen vorbereiten, aber macht euch nicht zu viel Druck. Und ein bisschen Spaß sollte immer mit dabei sein. Mein Durchschnitt von 1,0 war nie ein Muss – ich wäre mit allem zwischen 1,0 und 1,7 zufrieden gewesen. Ich habe mir immer gesagt „es wird was es wird“.

Franziska Redmann: Kannst du den Abiturienten auch ein paar Tipps geben, wie sie den richtigen Studiengang für sich finden?

Clemens: Es klingt zwar immer ein wenig abgedroschen, aber es ist tatsächlich wichtig, dass man weiß was man will. Um den richtigen Studiengang zu finden empfehle ich auf jeden Fall die Tage der offenen Türen an den Universitäten und Hochschulen wahrzunehmen und sich zu informieren. Wenn man einen Studiengang im Auge hat, lohnt es sich auch mal eine Vorlesung in einem höheren Semester anzuhören. Die Vorlesungen sind in der Regel öffentlich und auch wenn man vielleicht nicht alles versteht, bekommt man doch ein gutes Gefühl dafür, ob einen die Themen interessieren.

Franziska Redmann: Stand die Elektrotechnik für dich schon immer als Studiengang fest?

Clemens: Nein, eigentlich nicht. Ich wollte Biomedizin studieren. In Sachsen bieten nur zwei Unis diesen Studiengang an und aus guter Quelle wusste ich, dass diese nicht den besten Ruf haben. Also habe ich weiter recherchiert und festgestellt, dass Medizintechnik ein Bestandteil der Elektrotechnik ist. Deshalb habe ich mich für diesen Studiengang entschieden und möchte mich später auf die Medizintechnik spezialisieren.

Franziska Redmann: Welches Ziel hast du nach Abschluss deines Studiums?

Clemens: Am liebsten möchte ich in die Forschung gehen und vor allem in der Region bleiben.

Franziska Redmann